Nordhorn Brettchen Open 2014 am 26./27.04.2014

Die Turniersiege bei den Nordhorn Brettchen Open gingen nach Frankreich und Holland

Nordhorn (HH). Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Nordhorn Brettchen Open, dem Turnier für klassisches Tischtennis, fiel der Turniersieg nicht nach Deutschland. Wie 2008 sein Landsmann Jean-Michel Carquin setzte sich am Samstag mit Yohan Lecomte vom STT Amiens ein Franzose in der Hardbat I-Klasse durch. In der erstmals ausgetragenen Clickball-Klasse gewann am Sonntag mit Arnoud Meijer von TTV Hilversum erwartungsgemäß ein Spieler der starken holländischen Vertretung.

Überraschend hatte der viermalige Turniersieger Franz-Josef Hürmann (TTF Bönen) am Samstag im Halbfinale der offenen Klasse Hardbat I mit Noppengummischlägern wie vor 60 Jahren gegen Lars Brinkhaus (TuS Lutten) keine Chance, während sich gleichzeitig im Duell der beiden Nord-Franzosen Yohan Lecomte gegen seinen Doppelpartner Franck Bousignière durchsetzte. Im Finale zeigten der frühere Nordhorner Brinkhaus und Lecomte dann Hardbat-Tischtennis vom Feinsten. Brinkhaus hatte zum 2:2 nach Sätzen ausgeglichen und stand beim 8:5 im Entscheidungssatz kurz vor seinem ersten Turniersieg in der Hauptklasse, doch der konditionsstarke Lecomte drehte den Spieß noch um und gewann mit 11:8. Im Doppelfinale hatten die Seriensieger Franz-Josef Hürmann und Ulrich Watermann (TuS Bexterhagen) direkt zuvor Lecomte/Bousig¬nière mit 3:1 bezwungen und damit ihren vierten Doppeltitel in Nordhorn geholt.

In der Hardbat II-Konkurrenz (bis Q-TTR 1600) entthronte der Hannoveraner Matthias Paggel (SG Limmer) den Titelverteidiger Tore Schwefer (DJK Gravenhorst), während im Grafschaft-internen Doppelfinale Dimitri Lammert/Nico Rudnik (FC Schüttorf 09) gegen Detlef Barchanowitz/Marco Knospe (SV Bad Bentheim/TuS Neuenhaus) gewannen.

Die Spieler aus dem Münsterland dominierten in der Hardbat III-Klasse (bis 1400). Christian Upmann von DJK Gravenhorst setzte sich vor Dietmar und Gerrit Erke (beide TTV Emsdetten durch). Dietmar Erke kam aber im Doppel zum Turniersieg, als er zusammen mit Marion Veentjer vom ostfriesischen VfL Jheringsfehn die Vorjahressieger Gerrit Erke/Henrik Lechtenberg entthronte.

In der überwiegend mit Nachwuchsspielern besetzten Hardbat IV-Klasse (bis 1200) setzte sich Eugen Schmidt vor Sebastian Wanscheer und Vladimir Nagel durch, die aber zusammen gegen Lennart Büter/Markus Burghard (alle vom Ausrichter SV Vorwärts Nordhorn) immerhin das Doppel gewinnen konnten.

Bei der Clickball-Premiere am Sonntag mit einheitlichen Sandpapierschlägern wie vor 100 Jahren dominierten die mit zehn Spielern aus der holländischen Hardbat-Rangliste angereisten Niederländer. Das Finale zwischen den beiden ranglistenführenden Reginald Kraaijenbrink (TTV Hercules Terborg) und Arnoud Meijer, beide Teilnehmer an der Clickball-Weltmeisterschaft in London, wurde eine klare Angelegenheit für Meijer, der im Halbfinale seinen Landsmann Ronald Vijverberg (FVT Rotterdam) ausgeschaltet hatte, während Kraaijenbrink sich nach hartem Kampf gegen den samstäglichen Hardbat I-Sieger Yohan Lecomte durchgesetzt hatte, der mit je einem 1., 2. und 3. Platz damit zum erfolgreichsten Spieler des Nordhorner Turniers avancierte.

Die Clickball-Premiere brachte sehr starke Spieler aus den Niederlanden und Frankreich nach Nordhorn, die gerne auch gegen gleichstarke Deutsche gespielt hätten. Doch diese waren nicht da. Einige hatten sich zwar angemeldet, sind dann aber unentschuldigt nicht erschienen, andere ließen sich vielleicht vom hohen Startgeld abschrecken. Gerade für die Grafschafter Spieler könnte das ein Grund für ihre unterirdisch schwache Beteiligung am Sonntag gewesen sein, zumal sie ja bei allen anderen Turnieren hier aufgrund der Regelungen des TT-Kreisverbandes gar kein Startgeld mehr zu zahlen haben. Hier wird man bei der Turnier-Nachbereitung ansetzen müssen, und auch die Beschränkung auf eine einzige Clickball-Klasse ohne Doppel in Frage stellen müssen. Die diesjährige Randbedingung, die Clickball-Klasse genau so auszurichten wie die "offiziellen" Clickball-Qualifikationsturniere, hat jedenfalls nicht dazu geführt, dass das Ziel des Veranstalters realisiert werden konnte, eine gute Beteiligung deutscher Spieler zu erreichen. Dann muss aber diese Rahmenbedingung auch auf den Prüfstand gestellt werden, wenn sie denn mit den Interessen der Teilnehmer an einem offenen Turnier - das die NBO nun einmal sind - nicht im Einklang steht.