Nordhorn Brettchen Open 2017 am 06./07.05.2017

Gilles Hébert und Michel Hinricher gewinnen die Nordhorn Brettchen Open

Nordhorn (HH). Eine Titelverteidigung durch den Belgier Gilles Hébert und ein erstmaliger Sieg durch den Münsterländer Michel Hinricher gab es am Wochenende in den beiden Hauptklassen der Nordhorn Brettchen Open, dem bedeutendsten Turnier für klassisches Tischtennis in Deutschland. Hébert setzte sich am Samstag mit dem Hardbat-Schläger, Hinricher am Sonntag mit dem Clickball-Schläger durch. An beiden Tagen gewannen der Franzose Yohan Lecomte und der Hesse Michael Stefan Keller die Doppelkonkurrenzen.

Ausrichter SV Vorwärts Nordhorn ließ an beiden Turniertagen zum drittenmal mit jeweils einheitlichen Schlägern spielen. Kein Spieler durfte den eigenen Schläger verwenden, sondern musste mit dem auf dem Tisch liegenden „Brettchen“ spielen. Zum viertenmal in Folge unter die ersten Vier in der Hardbat I-Klasse kam am Samstag Yohan Lecomte vom STT Amiens, der sich auf das Spiel mit den Noppengummischlägern wie vor 60 Jahren spezialisiert hat. Doch den dritten Finaleinzug des Franzosen verhinderte mit Michael Stefan Keller ein Deutscher, der in der belgischen Liga für CTT Ecurie Mons ebenfalls mit dem Hardbatschläger antritt. Dieser gestaltete zwar im Finale alle drei Sätze knapp, konnte jedoch den 3:0-Erfolg und damit die Titelverteidigung von Gilles Hébert vom belgischen Club Palette Castellinoise nicht verhindern.

Diese drei galten auch am Sonntag als Favoriten, als mit einheitlichen Sandpapierschlägern wie vor 100 Jahren gespielt wurde. Doch sie hatten ihre Rechnung ohne Michel Hinricher vom TV Borken gemacht, einen der besten deutschen Clickballspieler. Er siegte nicht nur gegen diese Drei, sondern bezwang auch die anderen sechs Spieler des Zehnerfeldes der Hauptklasse und sorgte dafür, dass in dieser Konkurrenz nach drei niederländischen Erfolgen der Turniersieg erstmals in Deutschland blieb. Mit nur einer Niederlage gegen Hinricher kam Yohan Lecomte hier auf den 2. Platz. Die Revanche gelang dem Franzosen dann im Doppel, das er wie am Tag zuvor an der Seite vom Michael Stefan Keller gewann, diesmal gegen Michel Hinricher und Kelvin Heemstra (Taverzo Zoetermeer/NED). Am Samstag hatten die beiden stärksten gestarteten Niederländer Matthieu Wegh (Taverzo Zoetermeer/NED) und Ronald Vijverberg (Avanti Hazerswoude/NED) im Doppelfinale den Kürzeren gezogen. Keller wiederholte damit seine beiden Doppelerfolge vom Vorjahr, wenn auch mit anderem Partner.

In den unteren Hardbat-Konkurrenzen setzte sich in der Klasse bis Q-TTR 1600 der hohe Favorit Damian Musial (Wuppertaler SV) genauso im Einzel und im Doppel durch wie in der Klasse bis Q-TTR 1200 Kamil Gryga vom münsterländischen DJK Gravenhorst, dem Verein mit den meisten Startern.

Ebenfalls einen Doppelsieg gab es in der Clickballklasse bis Q-TTR 1600 für den Vorjahreszweiten Matthias Paggel (SG Limmer). Der Hannoveraner siegte im Doppel mit und im Einzel gegen Sonja Schenk vom DJK/SC Conc. Pfungstadt aus Hessen, die damit an beiden Tagen wie ihr Partner Michael Stefan Keller beide Doppelkonkurrenzen in Nordhorn gewann.

Der SV Vorwärts Nordhorn musste die 17. Auflage seines Turniers für klassisches Tischtennis erneut in der für solche Veranstaltungen viel zu kleinen Vorwärts-Halle am Immenweg austragen. Er hofft nun, in der neuen Saison endlich wieder eine angemessene Sportstätte zur Verfügung zu haben, in der nicht nur ein ordentlicher Trainings- und Punktspielbetrieb möglich ist, sondern auch größere Turniere ausgetragen werden können. Das geht in einer Halle mit maximal acht Tischen einfach nicht, und vielleicht hat auch das dazu geführt, dass die Teilnehmerzahl in diesem Jahr weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Qualität der gestarteten Hardbat- und Clickballspieler war zwar einmal mehr hervorragend, doch die Quantität ließ sehr zu wünschen übrig - vor allem auch aus der Nachbarschaft, in der die Nachteile der kleinen Halle nur zu gut bekannt sind.