Die Nordhorn Brettchen Open im Überblick

Termin:
Die Nordhorn Brettchen Open finden jeweils nach Ende der Punktspiel-Rückrunde statt - an wechselnden Terminen im April, Mai oder Juni, allerdings nicht in der Woche vor Pfingsten oder an Pfingsten selbst. Auf diese Weise sollen in jedem Fall Terminkonflikte mit den in der Region stattfindenden anderen großen internationalen Turnieren in Mettingen, Klazienaveen und Dissen vermieden werden.

Austragungsort:
Gespielt wird seit 2018 in der Turnhalle der Anne-Frank-Schule (neuer Name: ALMA-Schule) in Nordhorn an der von-Behring-Straße im Stadtteil Blanke an 12 im Winter 2012 neu angeschafften Tischen, in der der SV Vorwärts Nordhorn auch sein Training und seine Punktspiele bestreitet. Bis 2015 fand das Turnier in der Turnhalle der Frensdorfer Schule statt, doch diese Halle steht dem SV Vorwärts Nordhorn wegen der Flüchtlingskrise und ihrer Folgen seit November 2015 nicht mehr zur Verfügung und ist 2022 abgerissen worden.

Teilnehmerkreis:
Es handelt sich um ein nicht weiterführendes "offenes" Turnier, für das sich jeder aktive Tischtennissportler anmelden kann. Bei den bisherigen 20 Durchführungen lag die Teilnehmerzahl jeweils zwischen 16 und 70 Startern, mit einem Durchschnitt von 46 Startern pro Turnier. In den ersten 13 Jahren, in denen das Turnier eintägig mit ausschließlich Hardbat-Konkurrenzen ausgetragen wurde, waren es zwischen 16 und 59 Starter (mit einem Schnitt von 39 Startern). In den vergangenen sieben Jahren als zweitägigem Turnier mit Clickball am Sonntag lag die Teilnehmerzahl zwischen 46 und 70 Startern (Durchschnitt von 59 Startern). Die Teilnehmer kommen überwiegend aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Neben Holländern sind bei diesem international ausgeschriebenen Turnier auch schon Spieler aus Frankreich, Belgien und den USA gestartet.

Turnierklassen:
am Samstag vier nach Spielstärke unterteilte Hardbat-Klassen für Spieler aller Altersklassen und Geschlechter
am Sonntag zwei nach Spielstärke unterteilte Clickball-Klassen für Spieler aller Altersklassen und Geschlechter

Konkurrenzen:
6 Einzelwettbewerbe
6 Doppelwettbewerbe

Austragungssystem:
Im Einzel Vorrunde in Gruppen zu drei bis sechs Spielern und Endrunde mit den beiden Besten pro Gruppe im fortgesetzten KO-System, bei Gelegenheit Trostrunde für die Vorrunden-Dritten und Tieferen ebenfalls im fortgesetzten KO-System. Durch diesen Modus ist gewährleistet, dass alle Plätze ausgespielt werden und so auch weniger erfolgreiche Spieler ausreichend oft spielen können. Im Doppel wird im einfachen KO-System gespielt.

Siegespreise:
In allen Einzelkonkurrenzen erhalten die vier Bestplazierten Geldpreise und im Doppel die zwei Erstplatzierten.

Durchführung:
Das Turnier wird von der Tischtennis-Abteilung des SV Vorwärts Nordhorn durchgeführt, deren Mitglieder eine langjährige Erfahrung in der Austragung von offenen Tischtennisturnieren haben. Nach neun Dreiermannschafts- und Zweiermannschafts-Pokalturnieren zwischen 1957 und 1970 haben die Nordhorner - alles noch unter dem Namen SV Eintracht Nordhorn - zwischen 1979 und 1992 vierzehnmal das Nordhorner Dreiermannschaftsturnier ausgetragen. Zwischen 1978 und 2009 sind Mitglieder der Abteilung zudem bei der Vorbereitung und Durchführung von allen 29 Nordhorner EUREGIO-Turnieren des TT-Kreisverbandes beteiligt gewesen, das 2005 in die Regie von vier (später drei) Grafschafter TT-Vereinen übergegangen ist, von denen der TTC Eintracht Nordhorn einer war. Nach dem Übertritt der gesamten TT-Abteilung des SV Eintracht Nordhorn zum SV Vorwärts Nordhorn im Sommer 2012 werden die Nordhorn Brettchen Open nun von diesem Verein weitergeführt.

Finanzierung:
Im Gegensatz zu vielen anderen offenen Turnieren dienen die Nordhorn Brettchen Open nicht zur Finanzierung des Haushalts des durchführenden Vereins. Angesichts des Konzeptes eines reinen Turniers für klassisches Tischtennis sind keine großen Teilnehmerzahlen und damit keine hohen Startgeldeinnahmen möglich. Die wenigen Einnahmen werden durch die Siegespreise mehr als aufgezehrt, so dass das Turnier ohne die Zuschüsse von Sponsoren nicht überleben könnte.

Zielsetzung:
Das Turnier soll den Tischtennisspielern die Möglichkeit geben, zumindest einmal im Jahr so Tischtennis zu spielen, wie es bis zum Aufkommen der Schwammschläger in der ersten Hälfte der Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts überall auf der Welt gespielt wurde, als das Schlägermaterial noch keine Rolle spielte und ausschließlich das Können der Spieler über Sieg und Niederlage entschied. Auch wenn die ersten Schläge für Brettchen-Anfänger ungewöhnlich sind und nicht auf Anhieb zum Erfolg führen, stellen die meisten doch nach kurzer Eingewöhnungszeit fest, dass diese Variante des Tischtennisspiels sehr viel Spaß macht, weil die Ballwechsel länger dauern, die Aufschläge keine Bedeutung haben und es eine große Ausgewogenheit zwischen Angriff und Abwehr gibt.
Mit der Clickball-Konkurrenz wird zusätzlich dem Vorläufer des Noppengummi-Tischtennis, dem Spiel mit den Sandpapierschlägern aus der Zeit zwischen 1900 und 1920, eine Plattform geboten und das Turnierprogramm dahingehend erweitert, dass nun beide Varianten des klassischen Tischtennis angeboten werden.

WUTTO-Turnier:
Von 2014 bis 2016 wurde die Clickball-Konkurrenz und 2015 und 2016 auch alle Hardbat-Konkurrenzen im Rahmen der WUTTO-Turnierserie ausgetragen. Die WUTTO (World United Table Tennis Organisation) war damals eine in den Niederlanden ansässige Organisation für die Förderung des Tischtennissports mit einheitlichen Schlägern. Da bei den Nordhorn Brettchen Open seit 2015 auch am Samstag mit einheitlichen, vom Veranstalter gestellten Schlägern gespielt wird, herrschen jetzt an beiden Tagen absolut gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer, womit die Bedingung für die Aufnahme in das WUTTO-Programm erfüllt worden war. Damit waren die NBO das erste deutsche Turnier, das in die WUTTO-Turnierserie aufgenommen worden ist. Diese ist in den Jahren bis 2016 stark gewachsen und umfasste zuletzt Turniere in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland und Spanien. Bei jedem Turnier sammelten die Teilnehmer in Abhängigkeit von ihrem Ergebnis Punkte für die WUTTO-Weltranglisten im Einzel und im Doppel und für die WUTTO-Jahresranglisten im Einzel und Doppel. Zwischen Mitte April und den Sommerferien 2016 fand an nahezu jedem Wochenende ein WUTTO-Turnier statt, so dass die Freunde des klassischen Tischtennis mit einheitlichen Schlägern in diesem Zeitraum voll auf ihre Kosten kamen. Nachdem die WUTTO zum Jahresbeginn 2017 ihre Aktivitäten weitgehend eingestellt hat und auch keine Turnierserie mehr organisiert, gehören die NBO seit 2017 wieder wie bis 2014 zu keiner Turnierserie mehr, sondern werden wieder als vollkommen eigenständiges Turnier ausgetragen.

Bedeutung:
Die Nordhorn Brettchen Open sind das älteste offene Brettchen-Turnier in Deutschland. Nach der erstmaligen Austragung 2001 sind mittlerweile in Deutschland mehrere andere offene wie auch vereinsinterne Brettchen-Turniere entstanden, von denen einige die Nordhorner Regeln und das Turniersystem übernommen haben. So gesehen stehen die Nordhorn Brettchen Open am Anfang des in Deutschland, aber mittlerweile auch in Europa aufkommenden Zuspruchs des Brettchen-Tischtennis, das immer mehr Anhänger gewinnt. Das attraktive Spielsystem mit vielen Spielen für jeden Teilnehmer trägt darüberhinaus zur großen Beliebtheit dieses Turniers bei. Von der Zahl der Turnierklassen her ist es das größte deutsche Brettchen-Turnier und von der durchschnittlichen Spielstärke der Herren I-Klasse wahrscheinlich auch das stärkste Brettchen-Turnier in Deutschland.
Mit dem 2014 neu aufgenommenen Clickball-Wettbewerb am zweiten Turniertag soll allen Startern eine zweite Teilnahmemöglichkeit geschaffen werden, so dass sich auch für Spieler mit einer weiten Anreise die Turnierteilnahme noch mehr lohnt als zuvor. Auch im Clickball-Bereich sind die Nordhorn Brettchen Open Vorreiter - sie sind das erste vollkommen offene Clickball-Turnier in Deutschland.

Entstehung:
Die Idee zu diesem Turnier entstand in den ersten Tagen des Jahres 2000, als mehrere Mitglieder der TT-Abteilung des SV Eintracht Nordhorn in Bischofswiesen im Winterurlaub waren und im Keller ihrer Unterkunft zwei Turniere mit Brettchen-Schlägern durchführten, die soviel Spaß gemacht haben, dass Thorsten Boomhuis und Hilmar Heinrichmeyer sich entschieden, auch einmal in Nordhorn ein Brettchen-Turnier zu veranstalten. Da der SV Eintracht Nordhorn im Frühjahr 2000 bereits genug Arbeit mit der Durchführung des Deutschlandpokalturniers der Jungen und Mädchen hatte, dauerte es bis zum Frühjahr 2001, bis die Idee eines Brettchen-Turniers in die Tat umgesetzt werden konnte.
Die Idee zur Aufnahme einer Clickball-Konkurrenz entstand bei Turnierleiter Hilmar Heinrichmeyer während seiner Teilnahme am 1. Deutschen Clickball-Cup am 26.10.2013 in Erfurt und wurde während seines Besuchs der World Championship of Ping Pong Anfang 2014 in London verstärkt.